33 Tips von Brian Cowell
33 tips zur kurzweil K2-serie
FÜR ALLE FANS DER KURZWEIL K2000- UND K2500-SYNTHESIZER HABE ICH IN DIESEM ARTIKEL EINE AUSWAHL AN TIPS ZUSAMMENGESTELLT, MIT DER SOWOHL BLUTIGE ANFÄNGER ALS AUCH SOUND-PROGRAMMER ETWAS ANFANGEN KÖNNEN SOLLTEN.
VIEL SPASS!
Zur Startseite SUPPORT
aus KEYBOARDS 08/99
K2000-Serie
K2500-Serie
1. DIE RICHTIGEN WERTE
Arbeiten Sie mit hohen Parameterwerten! Einzige Ausnahme ist die AMP-Page. Werte wie 4800ct in den FILTER-Pages und 1200ct in der PITCH-Page jedoch sind gute Ausgangspunkte. Der Gedanke dahinter: Bei hohen Werten hört man deutlich die Auswirkungen von Änderungen.

2. KEYMAP STAUCHEN


Durch Stauchen der KEYMAP lassen sich ziemlich einfach abgefahrene Effekte kreieren. Sie stauchen praktisch 88 Tasten auf ein 61-Tasten-Keyboard zusammen (im Falle des K2000). Das Ergebnis ist komplett "out of tune", und durch Auf- und Abwärtsläufe auf dem Keyboard entstehen perfekte Horrorfilm-Glissandi.
Dazu setzen Sie den "KeyTrk:" in der PITCH-Page einfach auf den Wert 10Oct/key und setzen "Coarse:" auf -12ST, um die Tonhohenverschiebung auszugleichen. Lassen Sie die KEYMAP-Page auf 100ct/key. Setzen Sie die KEYMAP auf "Grand Piano" und wählen Sie als Effekt einen der "Halls" mit einem "Wet/Dry mix" von 50% - perfekt!

3. BÖSARTIGE SYNTH SOUNDS


Das Kurzweil bietet einen einzigartigen Trick, den es auf KEYMAPs anwenden kann. Er heißt "TimbreShift:" und findet sich auf der KEYMAP-Page. Indem Sie an diesem Parameter herumspielen, können Sie die KEYMAPs nach oben oder unten verschieben. Beim TimbreShifting nach unten wird der Sound dunkler und LoFi. TimbreShifting nach oben macht den Sound heller - und zwar alles durch Verschiebung des Sample-Mappings - Samples werden also zu weit außerhalb ihrer Originaltonh?he abgespielt.
Zu beachten: Kurzweils maximale Transposition ist schnell erreicht - ab einer bestimmten Grenze erklingt auf allen Tasten also dieselbe Tonhöhe.
Wie auch immer - laden Sie einfach Ihre Lieblingssounds ein und "Timbreshiften" Sie sie bis zu 14ST. Gutes Beispiel: "Ensemble Strings".

4. DRUMKITS IN DUNKEL ODER HELL


Sie können den Sound eines Drumkits drastisch verändern, indem Sie das "Coarse:"-Setting auf der PITCH-Page variieren. Mit einem Wert von -25ST wird die Bassdrum zur Turnhalle, bei 12 bis 24ST dagegen klingt das Drumkit knackiger und spielzeugartig. Natürlich sind Sie da nicht auf Drumkits beschränkt - mit Vocal Sound Kits läßt sich dasselbe machen.

5. DRUM-SEQUENZEN ÜBER VELOCITY


Das "VelTrk:"-Feature auf der KEYMAP-Page ist quasi "unsichtbar" für die meisten Kurzweil-User. Nicht für Sie! Setzen Sie die KEYMAP auf die irgendeines Drumkits und den "VelTrk:"-Parameter auf einen Wert wie 1200ct. Spielen Sie jetzt mal mit stark variierendem Anschlag Drum Sequencing auf einer Taste. Höhere Werte bringen entsprechend weniger Kontrolle, dafür mehr Variation. Die Ergebnisse lassen sich mit dem Sequenzer aufnehmen und natürlich auch bearbeiten.

6. "REVERSE" EFFEKTIV EINSETZEN


Perkussive Sounds eignen sich für die REVERSE-Funktion am besten. Hier ein gutes Beispiel: Setzen Sie in der KEYMAP-Page die KEYMAP auf ein Clav Atk, "Xpose" auf -12ST und "PlayBackMode" auf Reverse.
Anschließend ändern Sie in der LFO-Page die "MnRate" auf 1.00 "MxRate" auf 4.00, "RateCt" auf KeyNum und "Shape" auf +3 Step. Schließlich setzen Sie noch in der PITCH-Page "Src1:" auf LFO1 und "Depth" auf 1200ct. Was jetzt geschieht? Das Kurzweil vergleicht jetzt die gespielten Noten mit der Geschwindigkeit des LFO und verlangsamt diese bei tiefen bzw. beschleunigt sie bei hohen Noten. Testen Sie das unbedingt mal mit exotischer Percussion!

7. DIE "VERSTECKTEN" EFFEKTE


Haben Sie sich je gefragt, was passiert, wenn Sie eine Zahl in das "Effectpreset:" -Feld der EFFECTS-Page eintippen? Ganz einfach: Sie kommen an die versteckten Effekte des Kurzweil heran. Der Kurzweil-Effektprozessor basiert auf dem DIGITECH-256-Chip, benutzt aber nicht all dessen Einstellungen. Die Effekte sind jedoch immer noch da. Sie dürfen nichts im Speicher des Kurzweil haben. Wählen Sie irgendeinen ROM-Sound aus. Wechseln Sie zur EFFECTs-Page und geben Sie etwas wie 404 in den "EffectPreset:"-Parameter ein. Er wird mit "404 Not found" antworten. Wenn Sie jedoch jetzt auf dem Keyboard spielen, ist der Effekt da - insgesamt gibt es 80 davon. Im Kurzweil finden Sie sie unter 200-209, 300-309, 400-409 usw.
Achtung: Das gilt nicht für die KDFX-Option.

8. GLOBALS MIT EFFEKTEN VERKOPPELN


Kurzweil-User versuchen oft vergeblich, LFO2 und ASR2 in der EFFECTS-Page einzusetzen. Der Grund, warum das nicht funktioniert: Diese Module sind lokal den LAYERs im PROGRAM zugeordnet. Wenn Sie in der COMMON-Page "Globals:" auf On setzen, geht's.

9. GLEICHMÄSSIGE LAUTSTÄRKE ÜBER FILTER-SWEEPS


Da hat man den schärfsten Synthsound der Welt gebastelt - nur, wenn man das Filter mit einem Controller sweepen läßt, stirbt er unter den Händen weg. Das muß nicht sein.
Wählen Sie denselben Controller in der AMP-Page. Drehen Sie den Controller voll auf. Gehen Sie dann zur AMP-Page und setzen Sie denselben Controller im "Src1:"-Part ein. Dann addieren oder subtrahieren Sie dB in der "Depth:"-Sektion. Gleichen Sie dabei stets über minimalen und maximalen Controllerwert ab.

10. PROGRAM-LAUTSTÄRKE ÜBER MIDI-KANAL REGELN


Möchten Sie nicht auch die Lautstärke eines PROGRAMs programmieren können, ohne jedes Mal in die Eingeweide des PROGRAMs zu gehen und dort das Level anzupassen? Dann steuern Sie sie von der aktuellen Kurzweil MIDI-Page aus.
Damit verändern Sie direkt die Lautstärke des PROGRAMs auf diesem Kanal. Drücken Sie [MIDI] und dann [CHANLS]. Unten auf dem Display sehen Sie einen Parameter namens "OutGain:", der auf Prog gesetzt ist. Ändern Sie einfach Prog auf einen anderen Wert um.

11. LFOS SYNCEN


Sie brauchen synchronisierte LFO'S? Nun, dazu müssen Sie die absonderliche Welt der FUNs betreten. Fürchten Sie sich trotzdem nicht - Sie kommen sehr leicht an das Ergebnis. Nehmen Sie einfach ein FUN aus der FUNs-Page und geben Sie GPHASE1 in "lnput a:" ein. Dann ändern Sie "Function:" auf sin(a+b). Lassen Sie "Input b:" auf OFF. Und schwupp - haben Sie einen synchronisierten LFO. Alles, was Sie jetzt tun m?ssen: Benutzen Sie das FUN als "Src" in der Page, wo Sie synchronisieren wollen!
Für die besonders Neugierigen: GPHASE1 ist ein ansteigender Sägezahn, im Sync mit dem TEMPO.

12. NEUE LFO-WELLENFORMEN


Davon können andere Synth-Hersteller nur träumen: neue LFO-Wellen. Sie liegen praktisch vor Ihnen, und zwar wiederum in Form der FUNS. Kurzweil hat in allen K2-Synthesizern FUNs vorgesehen, mit denen sich "chaotische" LFOs realisieren lassen. Das sind a(y+b), ay+b, (a+1)y+b, y+a(y+b), a(y)+b. Kümmern Sie sich nicht um die Mathematik. Wechseln Sie einfach zur FUNs-Page und wählen Sie eine dieser Funktionen aus. Benutzen Sie einen langsamen LFO (etwa bei 0.40H) als "lnput a:". Setzen Sie "lnput b:" auf MWHEEL. Und wählen Sie das FUN etwa in der PITCH-Page unter "Src1:". Wenn Sie jetzt das Modulationsrad langsam aufdrehen, hören Sie, wie sich eine komplexe Modulation aufbaut. Wechseln Sie die beiden Eingänge gegeneinander aus, um auf noch andere Ergebnisse zu kommen!

13. RANDOM PANNING


Zufalls-Panning gehört zu den wenigen Dingen, die in einem Kurzweil fehlen. Es läßt sich jedoch realisieren, wenn Sie die FUNs und einen ALGORITHM wie ALGORITHM 2 benutzen. Setzen Sie in der FUNPage "Input a:" auf Note St, dann setzen Sie "lnput b:" auf RandV1. Anschlie?end setzen Sie "Function:" auf Sample B on A. Das war's! Wenn Sie eine Note spielen, wird ihr jetzt ein zufälliges Panorama zugewiesen. Was Sie nun tun müssen: Setzen Sie es in einem ALGORITHM wie "No.2" in der POS-Page ein. Setzen Sie das FUN in "Src1:" ein und setzen Sie "Depth:" auf 100%. Und stellen Sie in der OUTPUTPage sicher, daß die PAN-Positions extrem eingestellt sind. Und fertig!

14. LESLIE-EFFEKT


In einem Kurzweil gibt es diverse Arten, um einen Leslie-Effekt zu emulieren. Hier eine davon: Der Schlüssel dazu liegt darin, wie ASR2 benutzt wird. Selektieren Sie einen ALGORITHM mit einem "PANNER"-Block. Wie eben ALGO.#2.
Wechseln Sie zur COMMON-Page und setzen Sie "Globals:" auf ON. In der ASR-Page programmieren Sie folgende Parameter: "Trig:" auf Mwheel, "Mode:" auf Hold, "Delay:" auf 0s. "Attack:" auf 0.66s, "Release:" auf 1.70s.
Anschließend gehen Sie zur LFO-Page und setzen GLFO2 auf "MnRate:" 0.40H, "MxRate:" 6.20H, "RateCt:" ASR2, "Shape" SINE. Danach programmieren Sie in der F3 POS-Page folgendes: "Src2" auf LFO2, "DptCtl" auf ASR2, "MaxDpt" auf 50% und lassen Sie "MinDpt" auf 0%. Zuletzt stellen Sie sicher, daß in der OUTPUT-Page die Parameter "*" auf voll rechts und voll links gestellt sind. Wählen Sie einen "orgeligen" Sound in der KEYMAP. Und rotieren Sie in den Himmel!

15. SIMPLE "ANALOG"-TECHNIK


Die einfachste Art, einen Sound in einem Kurzweil analoger klingen zu lassen, besteht darin, das Filter und Tonhöhe geringfügig mit dem AMPENV mitlaufen. Versuchen Sie es mit einem geringen TIME-Wert unter "Att1:" auf der AMPENV-Page. Etwa 0.32 sollte genügen. Ähnliches gilt für die "Rel1:"-Phase (z. B. 0.72). Benutzen Sie den AMPENV nun in "Src1:" der FILTER-Pages. Duplizieren Sie die LAYERs und verstimmen Sie sie leicht gegeneinander. Nur noch umrühren - fertig ist der Analogsound!

16. DSP! OR NOT TO DSP!


Im MONO-Mode - das werden Sie sicher schon bemerkt haben - erzeugt das Kurzweil gern ein übles Klicken, wenn man schnelle Licks spielt. Samples scheinen für sowas wohl nicht gemacht zu sein. Es gibt aber eine Lösung:
Sie können die DSP-Funktionen der Kurzweils benutzen. Wenn Sie einen ALGORITHM nehmen, der SAW, SINE, SQUARE enthält, benutzt das Kurzweil seine DSPs anstatt sich auf Samples zu stützen. Lead-Sounds "verhalten" sich dann weit besser.

17. ALGORITHMS 26 BIS 31


Die ALGORITHMs von 26 bis 31 sind Repliken der "Hard Sync"-Funktionen alter analoger Synthesizer. Was immer Sie auch in der KEYMAP-Page anwählen - es hat keinen Einfluß auf den Sound, denn es handelt sich um reine DSP-Funktionen. In anderen Worten: Das Kurzweil erzeugt diese Sounds selbst. Um sie in die richtige Stimmung zu bekommen, m?ssen Sie in den SYNC M (Fl PCH)- und SYNC S (F2 PCH)-Pages den Parameter "KeyTrk" auf 100ct/key setzen.

18. MEHR ALS BLOSS PITCHBENDING


Viele Synthesizer-Hersteller haben das Pitch-Wheel nur für Pitchbending vorgesehen, Kurzweil hat es weit flexibler ausgelegt. Sie können die Controller-Source PWheel in den FILTER-Pages und LFOs so einsetzen, daß es zusätzlich zum Pitchbending fast jeden beliebigen Parameter beeinflussen kann. Natürlich können Sie das Pitchbending auch komplett abschalten und das Pitch-Wheel nur als Controller benutzen. Gehen Sie dazu zur COMMON-Page und setzen Sie "Pitch Bend Range:" auf 0ct.

19. TREPPENSTUFEN in CONTROLLERN KREIEREN


Mit dem FUN Quantize b to a können Sie einem Controller eine Treppenkennlinie aufprägen. Dazu müssen Sie vor Augen haben, daß die Kurzweils die MWheel & Data-Regler als "unipolar" und das PWheel "bipolar" auffassen. Um einen Data-Regler stufig zu bekommen, gehen Sie zur FUN-Page und setzen "Input a:" auf 0.64. In "Input b:" geben Sie Data ein. Damit erzeugen Sie ?ber den Wertebereich des Data-Reglers 6 Schritte. Gehen Sie jetzt zur PITCH-Page und setzen Sie das FUN in "Src1:" ein. Setzen Sie "Depth:" auf 1200ct und "Coarse:" auf -1st. Der Grund dafür: 0 ist der erste Schritt, bei dem dieses FUN benutzt werden soll. Probieren Sie jetzt mal den Data-Slider aus.

20. SOUNDS DER SPÄTEN ACHTZIGER


Die späten Achtziger brachten vor allem die Hybridsynths hervor, Mixturen analoger und digitaler Synthese. Sie können auf Ihrem Kurzweil einen ALGORITHM basteln, der genau diesen Synthesizer erstklassig emuliert. Wählen Sie ALGO#9. Setzen Sie den Pfad auf PITCH - SAW+ - SAW+ - LPGATE - AMP. Dr?cken Sie F1 PCH und ändern Sie "Coarse:" auf -12st, dann "FineHz:" auf -2.40Hz, "KeyTrk:" auf 100ct/key und "Pad:" auf 12dB. Drücken Sie F2 PCH und ändern Sie "Coarse:" auf 7st, "KeyTrk:" auf 100ct/key, "FineHz:" auf -1.10Hz. Drücken Sie F3 FREQ und ändern Sie "Coarse:" auf D#7 sowie "KeyTrk:" auf 60ct/key. Nun müssen Sie noch die KEYMAP auf SAWTOOTH setzen und ein wenig von Tip 15 hinzugeben.

21. K2 CONTROLLER SCHNELLER ZUWEISEN


PWheel, MWheel, Data, Mpress, Foot usw. lassen sich superfix zuweisen, wenn Sie [Enter] halten und den Controller, den Sie in der "Src:"-Sektion zuweisen wollen, bewegen. Das geht viel schneller als mit dem Alpha-Dial. Um also das ModWheel in der "Src:" zuzuweisen, müßten Sie den Cursor auf den OFF-Wert setzen, [Enter] halten und das Modulationsrad aufdrehen. OFF schaltet dann direkt auf Mwheel um.

22. MIDI-CLOCK NUTZEN


Sie können die MIDI-Clock-Controller im Kurzweil für so gut wie alles benutzen. Sie können als Sources in den PITCH- und FILTER-Pages und ebenfalls in der AMP-Page fungieren, womit Sie diese Komponenten in Sync mit dem Songtempo modulieren können. AClock schaltet mit jedem Clock-Impuls von +1 auf 0. BClock schaltet von -1 auf +1. Versuchen Sie also mal, AClock in der PITCH-Page als "Src1:" zu wählen und dann "Depth:" auf 1200ct zu setzen. Ergebnis: ein simpler Arpeggiator auf Knopfdruck. Natürlich können Sie damit auch das Signal per Filter im Beat zerhacken oder - in einem ALGORITHM mit einem GAIN-Block - per Lautstärke!

23. S/H MIT FUNS


Um den typischen Computer-Zufall hinzubekommen, der momentan ganz beliebt für Acid-Sounds ist, können Sie mal wieder eins der FUNs im Kurzweil benutzen. Traditionell wird der Sound Sample & Hold (S/H) genannt. Gehen Sie zur FUNs-Page, setzen Sie dort einen "Input a" auf AClock, den "Input b" auf RandV1. Anschließend setzen Sie "Function:" auf Sample B on A. Wählen Sie das FUN jetzt in "Src1:" eines der Filterblocks an und wählen Sie einen hohen Wert für "Depth:". Sie können auch LFOs im "Input b:" oder selbst in einem "Input a:" ausprobieren - sogar Tip 11 funktioniert hier.

24. SUCHEN SIE VERGEBLICH EIN BANDPASS-FILTER?


In einigen ALGORITHMs sieht es aus, als ob ihnen in den DSP-Blocks ein BANDPASS-Filter fehlt. Dem ist jedoch nicht so. Ein Bandpass ist nichts anderes als ein LOWPASS und ein HIGHPASS in Serie. Probieren Sie mal, beide Filter gegeneinander zu öffnen und zu schließen, und Sie sehen, was ich meine. Und verwenden Sie auf jeden Fall Tip Nr. 9.

25. SAG MIR, WO DIE FILTER SIND!


Nr. 1 auf meinen Anfragen-Charts ist ganz klar: "Brian, welches Filter soll ich benutzen?". Ich versuche das mal in wenige Worte zu fassen:
NOTCH: Benutzen Sie diesen Typ für "hauchige" Sounds - Strings, Vocals, Pads.
LOWPASS: Damit kann man nie was falsch machen - von Bassdrum bis Synths.
BANDPASS: Wird wie ein NOTCH-Filter benutzt und kann bestimmte Charakteristiken aus Sounds wie Chören oder HiHats schneiden.
ALLPASS: Das ist nur bei SINE-Waves und PARTIALs Oberhaupt von Nutzen. Setzen Sie einen LFO auf die Frequenz an.
HIGHPASS: Wird bei Sounds mit hohen Frequenzanteilen wie Strings und HiHats benutzt, um genau diese übrigzulassen. Heben Sie die Lautstärke im AMP-Bereich an. Das Hochpaßfilter ist übrigens auch nützlich, um "versteckte" Loops in Samples ausfindig zu machen.

26. THX-SOUND


Viele wollen diesen Sound nachbauen oder wenigstens annäherungsweise hinbekommen. Er wurde übrigens zum ersten Mal von der Progressive-Rock-Gruppe ASIA auf deren ASTRA-Album eingesetzt. Der Clou an diesem Sound besteht darin, wie die ENVELOPEs eingesetzt werden. Alle Soundbestandteile beginnen bei niedriger Lautst?rke, was bedeutet, daß die Zeitwerte im AMPENV lang eingestellt sind. Bei einem Soundanteil gleitet die Tonhöhe von oben nach unten, was darauf hinweist, daß ENVELOPE 2 oder 3 im Spiel sind. Die Sounds beginnen dumpf und gehen dann auf, was wiederum schließen läßt, daß die Klangfarbe mit den ENVELOPEs oder der folgenden AMPENV mitläuft, also benutzen Sie diese auf den FILTER-Pages. Diese Technik wird ?brigens auch auf Vangelis'"Blade Runner"-Sound eingesetzt.

27. VELOCITY AUF ATTACK


Oft hätte man bei weichen String-Pads gern die Kontrolle über den Toneinsatz. Controller wie das MWheel kommen da kaum in Frage. Hier ist eine gute Lösung: Benutzen Sie mal wieder ein FUN. Stellen Sie bei "lnput a:" VTRIG1 ein, FOOT bei "Input b:", dann stellen Sie "Function:" auf a AND b. Gehen Sie nun zur ENVCTL-Page und wählen Sie dieses FUN im "Source:"-Pararneter an. Setzen Sie "Depth:" auf 10.000. Schließlich wechseln Sie zur VTRIG-Page und setzen "Trig1 Level:" auf f. So wird die Attack-Phase des Klanges nur dann abgeschnitten, wenn das Foot Pedal heruntergedrückt ist und die Velocity ?ber dem VTRIG-Level liegt.

28. NEUE SOUNDS OHNE PROGRAMMIEREN


Der Traum aller Einsteiger wird wahr! Laden Sie all Ihre Lieblings-Sounds in Bank 300-399, bevorzugt ROM-Sounds. Gehen Sie anschließend zu PROGRAM 199 "Default Program" und drücken Sie [Edit]. Anschließend drücken Sie ImpLyr und gehen Sie die Sounds durch, die Sie in die 300-399-Bank geladen haben. Suchen Sie einen Sound heraus und drücken Sie OK. Jetzt gehen Sie zu LAYER 1 und löschen Sie ihn mit DelLyr. So haben Sie den Default-LAYER gelöscht und den importierten an dessen Stelle gesetzt. Drücken Sie nun ImpLyr nochmals und suchen Sie einen weiteren Sound. Testen Sie den Sound per Keyboard. Wenn Ihnen das Ergebnis gefällt, verlassen Sie den EDIT-Modus mit [Exit] und speichern Sie den Sound in die 200er-Bank. Nachdem Sie auf diese Weise ein paar PROGRAMs kreiert haben, speichern Sie die 200er-Bank. Kein Programmieren - neue Sounds.

29. MEHR POWER DURCH LAYERN


Dieser Trick basiert auf Tip 28. Suchen Sie Layer mit ähnlichen Sounds. Suchen Sie also etwa nach "Sweeps" und kombinieren Sie sie mit anderen "Sweeps". Der Grundgedanke dahinter: Es ist mehr als wahrscheinlich, daß die Layers unterschiedlich programmiert sind, also beispielsweise "detunt" sind oder verschiedene Filter haben. Miteinander kombiniert, drücken die Sounds also weit mehr als das Original.

30. LOOPS SCHNIPPELN


Laden Sie eine Ihrer Lieblings-Drumloops ein. Wechseln Sie zur SAMPLE-Page, dort zu dem Sample, das Sie gerade geladen haben, und drücken EDIT. Verschieben Sie nun die Parameter "Start' und "End" (plus "Alt" & "Loop") so, als wenn Sie einen einzigen Hit extrahieren wollten. Der Trick kommt dran, wenn Sie EXIT drücken. Das Kurzweil will jetzt wissen, ob es die Loop auf die Ausgangsposition zurückspeichem soll. Wählen Sie stattdessen die nächste leere Stelle. Auf die Frage "Copy the sample data?" drücken Sie No, um Speicherplatz zu sparen. Wenn Sie so Schritt für Schritt die Loop durchgehen, haben Sie am Ende einzelne Beats, aus denen Sie neue Loops generieren oder die Ausgangsloop im Tempo ändern können.

31. AUSGÄNGE ALS EINGÄNGE BENUTZEN


Sie können Sounds aus anderen Keyboards oder beliebigen Klangquellen durch das Kurzweil schleifen, und zwar mit Stereo-Insert-Kabeln. Ich nehme Y-Kabel dazu, und zwei Monoklinken auf der anderen Seite. Stecken Sie die Stereoklinke in den Kopfhörerausgang der Klangquelle. Eine der Monoklinken kommt jetzt in den B(L)-Ausgang - aber nur halb einstecken. Die andere muß - ebenfalls nur halb - in den B(R)-Ausgang.

32. DAS VERHASSTE LEERE DISPLAY


Wenn Sie Pech haben, erscheint irgendwann auf Ihrem Kurzweil ein leeres Display. Das LCD leuchtet zwar blau, aber es erscheint keine Schrift. Kurz gesagt: Das Kurzweil hat sich aufgehängt. Weder "Hard Reset" noch "Soft Reset", wie in der Kurzweil-Anleitung beschrieben, helfen Ihnen da. Aber deshalb brauchen Sie es nicht gleich zum Service zu schleppen! Der Speicher des Kurzweil ist einfach durcheinander, und das können Sie selbst beheben, denn das "Durcheinander" wird nur durch die Batterien aufrecht erhalten. Entfernen Sie also die Batterien am Boden des Gerätes für zehn Minuten und setzen Sie sie wieder ein. Problem gelöst!

33. AIFF UND WAV-FILES BENUTZEN


Wie viele habe ich schon gesehen, die versuchen, AIFF/WAV-Files ins Kurzweil zu laden und sich gewundert haben, wo der Sound bleibt. Dazu muß man wissen, was das Kurzweil genau tut. Es erkennt und lädt zwar das Sample, erzeugt aber nicht automatisch eine KEYMAP oder ein PROGRAM dafür. Sie müssen also erst einmal zur SAMPLE-Page und das Sample finden. Anschließend drücken Sie PREVIEW. Jetzt werden KEYMAP und PROGRAM für das Sample automatisch erzeugt, im PROGRAM-Modus können Sie es nun editieren.
Nach OBEN