1. DIE RICHTIGEN WERTE
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Arbeiten Sie mit hohen Parameterwerten! Einzige Ausnahme ist die AMP-Page.
Werte wie
4800ct
in den FILTER-Pages und
1200ct
in der PITCH-Page jedoch sind gute Ausgangspunkte. Der Gedanke dahinter: Bei
hohen Werten hört man deutlich die Auswirkungen von Änderungen.
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2. KEYMAP STAUCHEN
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Durch Stauchen der KEYMAP lassen sich ziemlich einfach abgefahrene Effekte
kreieren. Sie stauchen praktisch 88 Tasten auf ein 61-Tasten-Keyboard zusammen
(im Falle des K2000). Das Ergebnis ist komplett "out of tune", und durch Auf-
und Abwärtsläufe auf dem Keyboard entstehen perfekte Horrorfilm-Glissandi.
Dazu setzen Sie den "KeyTrk:" in der PITCH-Page einfach auf den Wert
100ct/key
und setzen "Coarse:" auf
-12ST,
um die Tonhöhenverschiebung auszugleichen. Lassen Sie die KEYMAP-Page auf
100ct/key.
Setzen Sie die KEYMAP auf "Grand Piano" und wählen Sie als Effekt einen der
"Halls" mit einem "Wet/Dry mix" von
50%
- perfekt!
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3. BÖSARTIGE SYNTH SOUNDS
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Das Kurzweil bietet einen einzigartigen Trick, den es auf KEYMAPs anwenden
kann. Er heißt "TimbreShift:" und findet sich auf der KEYMAP-Page. Indem Sie an
diesem Parameter herumspielen, können Sie die KEYMAPs nach oben oder unten
verschieben. Beim TimbreShifting nach unten wird der Sound dunkler und LoFi.
TimbreShifting nach oben macht den Sound heller - und zwar alles durch
Verschiebung des Sample-Mappings - Samples werden also zu weit außerhalb ihrer
Originaltonhöhe abgespielt.
Zu beachten: Kurzweils maximale Transposition ist schnell erreicht - ab einer
bestimmten Grenze erklingt auf allen Tasten also dieselbe Tonhöhe.
Wie auch immer - laden Sie einfach Ihre Lieblingssounds ein und "Timbreshiften"
Sie sie bis zu
14ST.
Gutes Beispiel: "Ensemble Strings".
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4. DRUMKITS IN DUNKEL ODER HELL
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Sie können den Sound eines Drumkits drastisch verändern, indem Sie das
"Coarse:"-Setting auf der PITCH-Page variieren. Mit einem Wert von
-25ST
wird die Bassdrum zur Turnhalle, bei
12 bis 24ST
dagegen klingt das Drumkit knackiger und spielzeugartig. Natürlich sind Sie da
nicht auf Drumkits beschränkt - mit Vocal Sound Kits läßt sich dasselbe machen.
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5. DRUM-SEQUENZEN ÜBER VELOCITY
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Das "VelTrk:"-Feature auf der KEYMAP-Page ist quasi "unsichtbar" für die
meisten Kurzweil-User. Nicht für Sie! Setzen Sie die KEYMAP auf die irgendeines
Drumkits und den "VelTrk:"-Parameter auf einen Wert wie
1200ct.
Spielen Sie jetzt mal mit stark variierendem Anschlag Drum Sequencing auf einer
Taste. Höhere Werte bringen entsprechend weniger Kontrolle, dafür mehr
Variation. Die Ergebnisse lassen sich mit dem Sequenzer aufnehmen und natürlich
auch bearbeiten.
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6. "REVERSE" EFFEKTIV EINSETZEN
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Perkussive Sounds eignen sich für die REVERSE-Funktion am besten. Hier ein
gutes Beispiel: Setzen Sie in der KEYMAP-Page die KEYMAP auf ein
Clav Atk,
"Xpose" auf
-12ST
und "PlayBackMode" auf
Reverse.
Anschließend ändern Sie in der LFO-Page die "MnRate" auf
1.00
"MxRate" auf
4.00,
"RateCt" auf
KeyNum
und "Shape" auf
+3 Step.
Schließlich setzen Sie noch in der PITCH-Page "Src1:" auf
LFO1
und "Depth" auf
1200ct.
Was jetzt geschieht? Das Kurzweil vergleicht jetzt die gespielten Noten mit der
Geschwindigkeit des LFO und verlangsamt diese bei tiefen bzw. beschleunigt sie
bei hohen Noten. Testen Sie das unbedingt mal mit exotischer Percussion!
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7. DIE "VERSTECKTEN" EFFEKTE
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Haben Sie sich je gefragt, was passiert, wenn Sie eine Zahl in das
"Effectpreset:" -Feld der EFFECTS-Page eintippen? Ganz einfach: Sie kommen an
die versteckten Effekte des Kurzweil heran. Der Kurzweil-Effektprozessor
basiert auf dem DIGITECH-256-Chip, benutzt aber nicht all dessen Einstellungen.
Die Effekte sind jedoch immer noch da. Sie dürfen nichts im Speicher des
Kurzweil haben. Wählen Sie irgendeinen ROM-Sound aus. Wechseln Sie zur
EFFECTs-Page und geben Sie etwas wie
404
in den "EffectPreset:"-Parameter ein. Er wird mit
"404 Not found"
antworten. Wenn Sie jedoch jetzt auf dem Keyboard spielen, ist der Effekt da -
insgesamt gibt es 80 davon. Im Kurzweil finden Sie sie unter
200-209, 300-309, 400-409
usw.
Achtung: Das gilt nicht für die KDFX-Option.
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8. GLOBALS MIT EFFEKTEN VERKOPPELN
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Kurzweil-User versuchen oft vergeblich, LFO2 und ASR2 in der EFFECTS-Page
einzusetzen. Der Grund, warum das nicht funktioniert: Diese Module sind lokal
den LAYERs im PROGRAM zugeordnet. Wenn Sie in der COMMON-Page "Globals:" auf
On
setzen, geht's.
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9. GLEICHMÄSSIGE LAUTSTÄRKE ÜBER FILTER-SWEEPS
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Da hat man den schärfsten Synthsound der Welt gebastelt - nur, wenn man das
Filter mit einem Controller sweepen läßt, stirbt er unter den Händen
weg. Das muß nicht sein.
Wählen Sie denselben Controller in der AMP-Page. Drehen Sie den Controller voll
auf. Gehen Sie dann zur AMP-Page und setzen Sie denselben Controller im
"Src1:"-Part ein. Dann addieren oder subtrahieren Sie
dB
in der "Depth:"-Sektion. Gleichen Sie dabei stets über minimalen und maximalen
Controllerwert ab.
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10. PROGRAM-LAUTSTÄRKE ÜBER MIDI-KANAL REGELN
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Möchten Sie nicht auch die Lautstärke eines PROGRAMs programmieren können, ohne
jedes Mal in die Eingeweide des PROGRAMs zu gehen und dort das Level
anzupassen? Dann steuern Sie sie von der aktuellen Kurzweil MIDI-Page aus.
Damit verändern Sie direkt die Lautstärke des PROGRAMs auf diesem Kanal.
Drücken Sie [MIDI] und dann [CHANLS]. Unten auf dem Display sehen Sie einen
Parameter namens "OutGain:", der auf
Prog
gesetzt ist. Ändern Sie einfach
Prog
auf einen anderen Wert um.
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11. LFOS SYNCEN
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Sie brauchen synchronisierte LFO's? Nun, dazu müssen Sie die absonderliche Welt
der FUNs betreten. Fürchten Sie sich trotzdem nicht - Sie kommen sehr leicht an
das Ergebnis. Nehmen Sie einfach ein FUN aus der FUNs-Page und geben Sie
GPHASE1
in "lnput a:" ein. Dann ändern Sie "Function:" auf
sin(a+b).
Lassen Sie "Input b:" auf
OFF.
Und schwupp - haben Sie einen synchronisierten LFO. Alles, was Sie jetzt tun
müssen: Benutzen Sie das FUN als
"Src" in der Page, wo Sie synchronisieren wollen!
Für die besonders Neugierigen:
GPHASE1
ist ein ansteigender Sägezahn, im Sync mit dem TEMPO.
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12. NEUE LFO-WELLENFORMEN
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Davon können andere Synth-Hersteller nur träumen: neue LFO-Wellen. Sie liegen
praktisch vor Ihnen, und zwar wiederum in Form der FUNS. Kurzweil hat in allen
K2-Synthesizern FUNs vorgesehen, mit denen sich "chaotische" LFOs realisieren
lassen. Das sind
a(y+b), a(y+b), (a+1)y+b, y+a(y+b), a(y)+b.
Kümmern Sie sich nicht um die Mathematik. Wechseln Sie einfach zur FUNs-Page
und wählen Sie eine dieser Funktionen aus. Benutzen Sie einen langsamen LFO
(etwa bei
0.40H)
als "lnput a:". Setzen Sie "lnput b:" auf
MWHEEL.
Und wählen Sie das FUN etwa in der PITCH-Page unter "Src1:". Wenn Sie jetzt das
Modulationsrad langsam aufdrehen, hören Sie, wie sich eine komplexe Modulation
aufbaut. Wechseln Sie die beiden Eingänge gegeneinander aus, um auf noch andere
Ergebnisse zu kommen!
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13. RANDOM PANNING
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Zufalls-Panning gehört zu den wenigen Dingen, die in einem Kurzweil fehlen. Es
läßt sich jedoch realisieren, wenn Sie die FUNs und einen ALGORITHM wie
ALGORITHM 2 benutzen. Setzen Sie in der FUNPage "Input a:" auf
Note St,
dann setzen Sie "lnput b:" auf
RandV1.
Anschließend setzen Sie "Function:" auf
Sample B on A.
Das war's! Wenn Sie eine Note spielen, wird ihr jetzt ein zufälliges Panorama
zugewiesen. Was Sie nun tun müssen: Setzen Sie es in einem ALGORITHM wie "No.2"
in der POS-Page ein. Setzen Sie das FUN in "Src1:" ein und setzen Sie "Depth:"
auf
100%.
Und stellen Sie in der OUTPUTPage sicher, daß die PAN-Positions extrem
eingestellt sind. Und fertig!
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14. LESLIE-EFFEKT
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In einem Kurzweil gibt es diverse Arten, um einen Leslie-Effekt zu emulieren.
Hier eine davon: Der Schlüssel dazu liegt darin, wie ASR2 benutzt wird.
Selektieren Sie einen ALGORITHM mit einem "PANNER"-Block. Wie eben
ALGO.#2.
Wechseln Sie zur COMMON-Page und setzen Sie "Globals:" auf
ON.
In der ASR-Page programmieren Sie folgende Parameter: "Trig:" auf
Mwheel,
"Mode:" auf
Hold,
"Delay:" auf
0s.
"Attack:" auf
0.66s,
"Release:" auf
1.70s.
Anschließend gehen Sie zur LFO-Page und setzen GLFO2 auf "MnRate:"
0.40H,
"MxRate:"
6.20H,
"RateCt:"
ASR2,
"Shape"
SINE.
Danach programmieren Sie in der F3 POS-Page folgendes: "Src2" auf
LFO2,
"DptCtl" auf
ASR2,
"MaxDpt" auf
50%
und lassen Sie "MinDpt" auf
0%.
Zuletzt stellen Sie sicher, daß in der OUTPUT-Page die Parameter
"*"
auf voll rechts und voll links gestellt sind. Wählen Sie einen "orgeligen"
Sound in der KEYMAP. Und rotieren Sie in den Himmel!
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15. SIMPLE "ANALOG"-TECHNIK
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Die einfachste Art, einen Sound in einem Kurzweil analoger klingen zu lassen,
besteht darin, daß Filter und Tonhöhe geringfügig mit dem AMPENV mitlaufen.
Versuchen Sie es mit einem geringen TIME-Wert unter "Att1:" auf der
AMPENV-Page. Etwa
0.32
sollte genügen. Ähnliches gilt für die "Rel1:"-Phase (z. B.
0.72).
Benutzen Sie den AMPENV nun in "Src1:" der FILTER-Pages. Duplizieren Sie die
LAYERs und verstimmen Sie sie leicht gegeneinander. Nur noch umrühren - fertig
ist der Analogsound!
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16. DSP! OR NOT TO DSP!
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Im MONO-Mode - das werden Sie sicher schon bemerkt haben - erzeugt das Kurzweil
gern ein übles Klicken, wenn man schnelle Licks spielt. Samples scheinen für
sowas wohl nicht gemacht zu sein. Es gibt aber eine Lösung:
Sie können die DSP-Funktionen der Kurzweils benutzen. Wenn Sie einen ALGORITHM
nehmen, der
SAW, SINE, SQUARE
enthält, benutzt das Kurzweil seine DSPs anstatt sich auf Samples zu stützen.
Lead-Sounds "verhalten" sich dann weit besser.
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17. ALGORITHMS 26 BIS 31
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Die ALGORITHMs von 26 bis 31 sind Repliken der "Hard Sync"-Funktionen alter
analoger Synthesizer. Was immer Sie auch in der KEYMAP-Page anwählen - es hat
keinen Einfluß auf den Sound, denn es handelt sich um reine DSP-Funktionen. In
anderen Worten: Das Kurzweil erzeugt diese Sounds selbst. Um sie in die
richtige Stimmung zu bekommen, müssen Sie in den SYNC M (F1 PCH)- und SYNC S
(F2 PCH)-Pages den Parameter "KeyTrk" auf
100ct/key
setzen.
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18. MEHR ALS BLOSS PITCHBENDING
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Viele Synthesizer-Hersteller haben das Pitch-Wheel nur für Pitchbending
vorgesehen, Kurzweil hat es weit flexibler ausgelegt. Sie können die
Controller-Source
PWheel
in den FILTER-Pages und LFOs so einsetzen, daß es zusätzlich zum Pitchbending
fast jeden beliebigen Parameter beeinflussen kann. Natürlich können Sie das
Pitchbending auch komplett abschalten und das Pitch-Wheel nur als Controller
benutzen. Gehen Sie dazu zur COMMON-Page und setzen Sie "Pitch Bend Range:" auf
0ct.
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19. TREPPENSTUFEN in CONTROLLERN KREIEREN
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Mit dem FUN
Quantize b to a
können Sie einem Controller eine Treppenkennlinie aufprägen. Dazu müssen Sie
vor Augen haben, daß die Kurzweils die
MWheel & Data-Regler
als "unipolar" und das
PWheel
"bipolar" auffassen. Um einen
Data-Regler
stufig zu bekommen, gehen Sie zur FUN-Page und setzen "Input a:" auf
0.64.
In "Input b:" geben Sie
Data
ein. Damit erzeugen Sie über den Wertebereich des
Data-Reglers
6 Schritte. Gehen Sie jetzt zur PITCH-Page und setzen Sie das FUN in "Src1:"
ein. Setzen Sie "Depth:" auf
1200ct
und "Coarse:" auf
-1st.
Der Grund dafür: 0 ist der erste Schritt, bei dem dieses FUN benutzt werden
soll. Probieren Sie jetzt mal den
Data-Slider
aus.
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20. SOUNDS DER SPÄTEN ACHTZIGER
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Die späten Achtziger brachten vor allem die Hybridsynths hervor, Mixturen
analoger und digitaler Synthese. Sie können auf Ihrem Kurzweil einen ALGORITHM
basteln, der genau diesen Synthesizer erstklassig emuliert. Wählen Sie
ALGO#9.
Setzen Sie den Pfad auf PITCH - SAW+ - SAW+ - LPGATE - AMP. Drücken Sie F1 PCH
und ändern Sie "Coarse:" auf
-12st,
dann "FineHz:" auf
-2.40Hz,
"KeyTrk:" auf
100ct/key
und "Pad:" auf
12dB.
Drücken Sie F2 PCH und ändern Sie "Coarse:" auf
7st,
"KeyTrk:" auf
100ct/key,
"FineHz:" auf
-1.10Hz.
Drücken Sie F3 FREQ und ändern Sie "Coarse:" auf
D#7
sowie "KeyTrk:" auf
60ct/key.
Nun müssen Sie noch die KEYMAP auf
SAWTOOTH
setzen und ein wenig von Tip 15 hinzugeben.
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21. K2 CONTROLLER SCHNELLER ZUWEISEN
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PWheel, MWheel, Data, Mpress, Foot usw. lassen sich superfix zuweisen, wenn Sie
[Enter]
halten und den Controller, den Sie in der "Src:"-Sektion zuweisen wollen,
bewegen. Das geht viel schneller als mit dem Alpha-Dial. Um also das ModWheel
in der "Src:" zuzuweisen, müßten Sie den Cursor auf den
OFF-Wert
setzen,
[Enter]
halten und das Modulationsrad aufdrehen.
OFF
schaltet dann direkt auf
Mwheel
um.
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22. MIDI-CLOCK NUTZEN
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Sie können die MIDI-Clock-Controller im Kurzweil für so gut wie alles benutzen.
Sie können als Sources in den PITCH- und FILTER-Pages und ebenfalls in der
AMP-Page fungieren, womit Sie diese Komponenten in Sync mit dem Songtempo
modulieren können.
AClock
schaltet mit jedem Clock-Impuls von
+1 auf 0.
BClock
schaltet von
-1 auf +1.
Versuchen Sie also mal,
AClock
in der PITCH-Page als "Src1:" zu wählen und dann "Depth:" auf
1200ct
zu setzen. Ergebnis: ein simpler Arpeggiator auf Knopfdruck. Natürlich können
Sie damit auch das Signal per Filter im Beat zerhacken oder - in einem
ALGORITHM mit einem GAIN-Block - per Lautstärke!
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23. S/H MIT FUNS
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Um den typischen Computer-Zufall hinzubekommen, der momentan ganz beliebt für
Acid-Sounds ist, können Sie mal wieder eins der FUNs im Kurzweil benutzen.
Traditionell wird der Sound Sample&Hold (S/H) genannt. Gehen Sie zur FUNs-Page,
setzen Sie dort einen "Input a" auf
AClock,
den "Input b" auf
RandV1.
Anschließend setzen Sie "Function:" auf
Sample B on A.
Wählen Sie das FUN jetzt in "Src1:" eines der Filterblocks an und wählen Sie
einen hohen Wert für "Depth:". Sie können auch LFOs im "Input b:" oder selbst
in einem "Input a:" ausprobieren - sogar Tip 11 funktioniert hier.
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24. SUCHEN SIE VERGEBLICH EIN BANDPASS-FILTER?
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In einigen ALGORITHMs sieht es aus, als ob ihnen in den DSP-Blocks ein
BANDPASS
-Filter fehlt. Dem ist jedoch nicht so. Ein Bandpass ist nichts anderes als ein
LOWPASS
und ein
HIGHPASS
in Serie. Probieren Sie mal, beide Filter gegeneinander zu öffnen und zu
schließen, und Sie sehen, was ich meine. Und verwenden Sie auf jeden Fall Tip
Nr. 9.
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25. SAG MIR, WO DIE FILTER SIND!
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Nr. 1 auf meinen Anfragen-Charts ist ganz klar "Brian, welches Filter soll ich
benutzen?". Ich versuche das mal in wenige Worte zu fassen:
NOTCH:
Benutzen Sie diesen Typ für "hauchige" Sounds - Strings, Vocals, Pads.
LOWPASS:
Damit kann man nie was falsch machen - von Bassdrum bis Synths.
BANDPASS:
Wird wie ein NOTCH-Filter benutzt und kann bestimmte Charakteristiken aus
Sounds wie Chören oder HiHats schneiden.
ALLPASS:
Das ist nur bei SINE-Waves und PARTIALs überhaupt von Nutzen. Setzen Sie einen
LFO auf die Frequenz an.
HIGHPASS:
Wird bei Sounds mit hohen Frequenzanteilen wie Strings und HiHats benutzt, um
genau diese übrigzulassen. Heben Sie die Lautstärke im AMP-Bereich an. Das
Hochpaßfilter ist übrigens auch nützlich, um "versteckte" Loops in Samples
ausfindig zu machen.
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26. THX-SOUND
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Viele wollen diesen Sound nachbauen oder wenigstens annäherungsweise
hinbekommen. Er wurde übrigens zum ersten Mal von der Progressive-Rock-Gruppe
ASIA auf deren ASTRA-Album eingesetzt. Der Clou an diesem Sound besteht darin,
wie die ENVELOPEs eingesetzt werden. Alle Soundbestandteile beginnen bei
niedriger Lautstärke, was bedeutet, daß die Zeitwerte im AMPENV lang
eingestellt sind. Bei einem Soundanteil gleitet die Tonhöhe von oben nach
unten, was darauf hinweist, daß ENVELOPE 2 oder 3 im Spiel sind. Die Sounds
beginnen dumpf und gehen dann auf, was wiederum schließen läßt, daß die
Klangfarbe mit den ENVELOPEs oder der folgenden AMPENV mitläuft, also benutzen
Sie diese auf den FILTER-Pages. Diese Technik wird übrigens auch auf Vangelis
"Blade Runner"-Sound eingesetzt.
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27. VELOCITY AUF ATTACK
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Oft hätte man bei weichen String-Pads gern die Kontrolle über den Toneinsatz.
Controller wie das
MWheel
kommen da kaum in Frage. Hier ist eine gute Lösung: Benutzen Sie mal wieder ein
FUN. Stellen Sie bei "lnput a:"
VTRIG1
ein,
FOOT
bei "Input b:", dann stellen Sie "Function:" auf
a AND b.
Gehen Sie nun zur ENVCTL-Page und wählen Sie dieses FUN im "Source:"-Pararneter
an. Setzen Sie "Depth:" auf
10.000.
Schließlich wechseln Sie zur VTRIG-Page und setzen "Trig1 Level:" auf
f.
So wird die Attack-Phase des Klanges nur dann abgeschnitten, wenn das
Foot-Pedal heruntergedrückt ist und die Velocity über dem VTRIG-Level liegt.
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28. NEUE SOUNDS OHNE PROGRAMMIEREN
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Der Traum aller Einsteiger wird wahr! Laden Sie all Ihre Lieblings-Sounds in
Bank 300-399, bevorzugt ROM-Sounds. Gehen Sie anschließend zu PROGRAM 199
"Default Program" und drücken Sie
[Edit].
Anschließend drücken Sie
ImpLyr
und gehen Sie die Sounds durch, die Sie in die 300-399-Bank geladen haben.
Suchen Sie einen Sound heraus und drücken Sie OK. Jetzt gehen Sie zu LAYER 1
und löschen Sie ihn mit
DelLyr.
So haben Sie den Default-LAYER gelöscht und den importierten an dessen Stelle
gesetzt. Drücken Sie nun
ImpLyr
nochmals und suchen Sie einen weiteren Sound. Testen Sie den Sound per
Keyboard. Wenn Ihnen das Ergebnis gefällt, verlassen Sie den EDIT-Modus mit
[Exit]
und speichern Sie den Sound in die 200er-Bank. Nachdem Sie auf diese Weise ein
paar PROGRAMs kreiert haben, speichern Sie die 200er-Bank. Kein Programmieren -
neue Sounds.
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29. MEHR POWER DURCH LAYERN
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Dieser Trick basiert auf Tip 28. Suchen Sie Layer mit ähnlichen Sounds. Suchen
Sie also etwa nach "Sweeps" und kombinieren Sie sie mit anderen "Sweeps". Der
Grundgedanke dahinter: Es ist mehr als wahrscheinlich, daß die Layers
unterschiedlich programmiert sind, also beispielsweise "detunt" sind oder
verschiedene Filter haben. Miteinander kombiniert, drücken die Sounds also weit
mehr als das Original.
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30. LOOPS SCHNIPPELN
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Laden Sie eine ihrer Lieblings-Drumloops ein. Wechseln Sie zur SAMPLE-Page,
dort zu dem Sample, das Sie gerade geladen haben, und drücken EDIT. Verschieben
Sie nun die Parameter "Start' und "End" (plus "Alt" & "Loop") so, als wenn Sie
einen einzigen Hit extrahieren wollten. Der Trick kommt dran, wenn Sie EXIT
drücken. Das Kurzweil will jetzt wissen, ob es die Loop auf die
Ausgangsposition zurückspeichem soll. Wählen Sie stattdessen die nächste leere
Stelle. Auf die Frage "Copy the sample data?" drücken Sie
No,
um Speicherplatz zu sparen. Wenn Sie so Schritt für Schritt die Loop
durchgehen, haben Sie am Ende einzelne Beats, aus denen Sie neue Loops
generieren oder die Ausgangsloop im Tempo ändern können.
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31. AUSGÄNGE ALS EINGÄNGE BENUTZEN
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Sie können Sounds aus anderen Keyboards oder beliebigen Klangquellen durch das
Kurzweil schleifen, und zwar mit Stereo-Insert-Kabeln. Ich nehme Y-Kabel dazu,
und zwei Monoklinken auf der anderen Seite. Stecken Sie die Stereoklinke in den
Kopfhörerausgang der Klangquelle. Eine der Monoklinken kommt jetzt in den
B(L)-Ausgang - aber nur halb einstecken. Die andere muß - ebenfalls nur halb -
in den B(R)-Ausgang.
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32. DAS VERHASSTE LEERE DISPLAY
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Wenn Sie Pech haben, erscheint irgendwann auf Ihrem Kurzweil ein leeres
Display. Das LCD leuchtet zwar blau, aber es erscheint keine Schrift. Kurz
gesagt: Das Kurzweil hat sich aufgehängt. Weder "Hard Reset" noch "Soft Reset",
wie in der Kurzweil-Anleitung beschrieben, helfen Ihnen da. Aber deshalb
brauchen Sie es nicht gleich zum Service zu schleppen! Der Speicher des
Kurzweil ist einfach durcheinander, und das können Sie selbst beheben, denn das
"Durcheinander" wird nur durch die Batterien aufrecht erhalten. Entfernen Sie
also die Batterien am Boden des Gerätes für zehn Minuten und setzen Sie sie
wieder ein. Problem gelöst!
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33. AIFF UND WAV-FILES BENUTZEN
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Wie viele habe ich schon gesehen, die versuchen, AIFF/WAV-Files ins Kurzweil zu
laden und sich gewundert haben, wo der Sound bleibt. Dazu muß man wissen, was
das Kurzweil genau tut. Es erkennt und lädt zwar das Sample, erzeugt aber nicht
automatisch eine KEYMAP oder ein PROGRAM dafür. Sie müssen also erst einmal zur
SAMPLE-Page und das Sample finden. Anschließend drücken Sie PREVIEW. Jetzt
werden KEYMAP und PROGRAM für das Sample automatisch erzeugt, im PROGRAM-Modus
können Sie es nun editieren.
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