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Kurzweil
Music Systems
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Tests
Synthesizer
Kurzweil
K2600-Serie
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Workstation Kurzweil K2600
An Kurzweil Synthesizern schieden sich schon immer die Geister: Für die einen
zu teuer und zu kompliziert, für die anderen die Verkörperung des
Traum-Synthesizers. Mit dem K2600 wird die Diskussion neu aufgelegt ...
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Ein Synthesizer von Kurzweil ist immer etwas ganz Besonderes. So erweckte die
Vorstellung des K2600 Ende 1999 viele begehrliche Wünsche. Der erste Kontakt
war jedoch ernüchternd: Zu wenig Neues hatten sich die Kurzweil-Ingenieure
ausgedacht. Besonders für K2500-Besitzer gab es eigentlich keinen Grund, auf
das neue Modell umzusteigen. Dabei sollte der K2600 doch dank eines größeren
Flash-RAMs viel komplexere Funktionen ermöglichen. Nun endlich präsentiert
Kurzweil ein neues Betriebssystem, dass erstmals seit der Vorstellung des K2000
anno 1991 auch die Klangsynthese VAST auf einen neuen Stand bringt.
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Konzept
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Der Kurzweil K2600 ist eine Workstation. Aber keine, bei der man bei den
einzelnen Abteilungen Abstriche machen muss: Synthesizer, Sampler, Sequencer
und Masterkeyboard gehören in die oberste Qualitätsstufe und wären durchaus
auch als separate Geräte interessant.
Den K2600 gibt es in drei Modell-Varianten: als 76-Tasten-Modell
mit leicht gewichteter Tastatur, als 88-Tasten-Modell mit Hammermechanik und
als 3-HE-Rackversion. Alle Modelle besitzen ein 12 MByte großes Sample-ROM
(erweiterbar auf 44 MByte) sowie 16 MByte Sample-RAM (erweiterbar auf 128
MByte). Durch den Einbau eines optionalen Sampling-Boards mutiert der K2600 zu
einem vollwertigen Sampler mit umfangreichen Bearbeitungsfunktionen. Aber auch
ohne die Sampling-Option können aber Samples in verschiedenen Formaten über
Diskette oder die serienmäßige SCSI-Schnittstelle geladen und in die
Klangerzeugung eingebunden werden.
Alle K2600-Modelle sind 48-stimmig polyphon - wie bereits der
K2500. Neu hingegen ist, dass das bisher nur optional erhältliche KDFX-Board
beim K2600 serienmäßig integriert ist. Der alte Standard-Effektprozessor wurde
nicht mehr übernommen. Wer deswegen nostalgisch wird, kann beruhigt sein: Das
KDFX-Board simuliert die Effekte alter Sounds täuschend echt. Ebenfalls
serienmäßig integriert ist das sehr hochwertige Stereo-Piano-Sample, das im
K2500 nachgerüstet werden konnte.
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Klangmaschine 2.0
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VAST, das ist seit jeher das Zauberwort für Klangverbieger und Sound-Freaks.
VAST steht für
Variable Architecture Synthesis Technology
und bezeichnet die kurzweilsche Klangsynthese. Das Besondere an dieser
Klangerzeugung ist der Verzicht auf eine starre Architektur, wie sie in fast
allen anderen Synthesizern und Samplern vorkommt. Statt dessen kann der
Anwender die Art der Klangbearbeitung weitgehend frei bestimmen. Die
VAST-Synthese greift dabei auf Samples aus dem Sampie-ROM oder -RAM zurück,
bietet aber auch DSP-Oszillatoren, die elementare Wellenformen in Echtzeit
berechnen. Besitzer des Sample-Boards können im sogenannten
Live Mode
sogar beliebige Audio-Signale in Echtzeit durch die Klangmaschinerie schicken.
Ein VAST-Sound
(Program)
besteht normalerweise aus drei
Layers,
bei
Drum Programs
sogar aus bis zu 32. Jedes
Layer
erfährt dabei seine eigene Klangbearbeitung, die durch einen von 31 Algorithmen
festgelegt wird.
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In einem normalen VAST-Program laufen die einzelnen Layer parallel.
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Innerhalb eines Algorithmus gibt es maximal drei Funktionsblöcke, die je nach
Algorithmus unterschiedlich miteinander verbunden sind und mit verschiedenen
Funktionen belegt werden können. Insgesamt stehen bei der VAST-Synthese über 60
Klangbearbeitungsfunktionen zur Wahl, darunter Filter in allen Varianten,
Shaper, Equalizer, Verzerrer, Wrapper, Amplitudenmodulation, die bereits
erwähnten DSP-Oszillatoren und vieles mehr. Nicht alle Funktionen können in
allen Algorithmen verwendet werden, die Freiheiten bei der Klanggestaltung sind
aber trotzdem groß.
Das im neuen VAST 2.0 vorgestellte
Triple-Modular-Processing
geht aber noch einen ganzen Schritt weiter. In einem
Triple
werden drei
Layers
zusammengefasst und ineinander geführt. Somit stehen dreimal so viele
DSP-Funktionen zur Verfügung wie in einem normalen VAST-
Program,
die in 94 neuen Algorithmen organisiert werden.
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Im neuen Triple-Modular-Processing hingegen werden die Layer ineinander geführt
- noch komplexere Klänge sind dadurch möglich
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Wirklich neue DSP-Funktionen gibt es zwar nicht, aber endlich lassen sich die
vorhandenen ohne Einschränkungen kombinieren.
Die Möglichkeiten sind unendlich. So könnte etwa ein verzerrter
Drumloop mit gefilterten Streichern amplitudenmoduliert werden, ein
Sinus-Subbass addiert und das Ganze noch durch einen modulierten Bandpass
geschickt werden. Da ein
Triple
auch Bestandteil eines
Drum Programs
sein kann, können hier mehrere
Triples
kombiniert werden.
Abgerundet wird diese flexible Architektur durch die wohl üppigsten
Modulationsmöglichkeiten, die je in einem Hardware-Synthesizer verwirklicht
wurden: Zum einen können rund hundert MIDI-Controller und andere
MIDI-Datentypen als frei zuweisbare Modulationsquellen zum Einsatz kommen, zum
anderen bieten die Kurzweil-Synthesizer zahlreiche interne Modulationsquellen,
darunter fünf Hüllkurven und zwei LFOs pro Stimme, trickreiche mathematische
Modulationsverknüpfungen (FUNS) und zahlreiche weitere Steuerquellen.
Bei all den Möglichkeiten könnte man Schmankerl wie den
KB3-Mode
für die Nachbildung von Zugriegel-Orgeln und den maximal 24-bandigen Vocoder
fast vergessen. Der Vocoder kann allerdings nur bei eingebauter Sampling-Option
und unter fast völligem Verzicht auf die Polyphonie des Instruments genutzt
werden.
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Samplemaschine
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Fast schon ein Pflichtzubehör ist das Sample-Board für den K2600. Zwar kann man
auch ohne dieses Board Samples importieren und bearbeiten, eigenes Sampling
aber,
Live Mode
und vor allem Resampling werden erst durch das Sample-Board möglich.
An Sample-Optionen steht eigentlich alles zur Verfügung, was ein
Sampler von heute bieten muss, inklusive Sampling-Start durch eine MIDI-Note
und internes Resampling mit Effekten. Die Samplebearbeitung ist recht
umfangreich: Neben den üblichen Loop- und Schneidefunktionen samt grafischer
Unterstützung gibt es auch eine ganze Reihe von DSP-Funktionen wie
Normalisieren, Timestretching, Pitchshifting, Crossfade-Loop, einen Kompressor
sowie einige Funktionen zum rhythmischen Mischen von Samples.
Der K2600 ist kompatibel zum DOS-Format und kann Samples in den
Formaten AIFF, WAV, Roland S700, Akai und Ensoniq über SCSI oder Diskette
lesen. Zusätzlich kann eine Festplatte eingebaut werden, wobei der K2600 nun
bis zu acht GByte verwalten kann.
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Effektmaschine
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Das in den K2600 integrierte KDFX-Board gehört zum Besten, was der Markt an
internen Effekten zu bieten hat. Die Klangqualität ist überragend und trägt
entscheidend zum teuren Grundsound des K2600 bei. Die Qualität braucht sich
nicht vor einem externen Lexicon-Hall zu verstecken, ja sogar ein TC Fireworx
kommt bei den KDFX-Effekten ins Schwitzen.
Und das liegt nicht nur an der breiten Auswahl von
Effektalgorithmen, die von sehr natürlichen Räumen über sahnige
Modulationseffekte bis zu Resonanzfiltern, Ringmodulator, Kompressoren und
echten Special-Effects wie dem Laserverb reichen, sondern vor allem an den
umfangreichen Modulationsmöglichkeiten. Jeder Parameter lässt sich über LFOs,
Hüllkurven, FUNS, aber auch über die Slider oder MIDI-Controller modulieren -
die Möglichkeiten sind endlos.
Endlos ist leider nicht die Anzahl der Effekte: Jeder Effekt
beansprucht eine bestimmte Prozessorleistung, bei komplexen Effekten kann es
schon mal vorkommen, dass nur noch zwei Effekte gleichzeitig zur Verfügung
stehen. Maximal möglich sind vier Insert-Effekte und ein Mastereffekt. Die
Konfiguration der Effekte ist anfangs etwas verwirrend, dafür aber sehr
flexibel, so lassen sich etwa die einzelnen Effekte unterschiedlichen
Audio-Ausgängen zuordnen.
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Klang
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Kommen wir zum poetischen Teil dieses Tests. Denn Fakten und Klangfunktionen
sind nur eine Seite des K2600, die andere heißt schlicht und ergreifend: Klang.
Und der ist einfach fantastisch: Von überzeugenden Naturklängen (man denke nur
an die berühmten Kurzweil-Streicher) über authentische Analog-Sounds bis zu
völlig abgedrehten Klangkreationen reicht die Palette. Der K2600 kann dabei
butterweich und warm, aber auch aggressiv und böse klingen, aber selbst dann
fällt er nie ins Billige und Aufdringliche ab, wie es andere Synthesizer tun.
Mit einem K2600 lässt sich daher vom orchestralen Pomp über polierte
Werbeproduktionen bis zu Industrial, HipHop und hartem Techno alles abdecken -
etwas, das nicht viele Synthesizer von sich sagen können.
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Ausstattung
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Klotzen, nicht kleckern, könnte das Motto dieses Abschnitts heißen, denn die
Ausstattung des K2600 ist üppig: Die beiden Tastaturmodelle bieten neben ihrer
Aftertouch-fähigen und gut spielbaren Tastatur Pitchbend- und Modulationsrad,
acht Fader, zehn Taster sowie zwei Ribbon-Controller als frei zuweisbare und
flexibel nutzbare Spielhilfen. Ein kleiner Ribbon-Controller befindet sich
unter den Handrädern, ein zweiter und rund 55 cm langer genau über der
Tastatur. Zusätzlich können an den K2600 vier Fußschalter und zwei Pedale
angeschlossen werden. Neben zwei SCSI-Anschlüssen nebst Terminierungsschalter
und einem MIDI-Trio beherbergt die Rückseite zehn Audio-Klinkenanschlüsse sowie
eine Kopfhörerbuchse.
Das als Zubehör erhältliche Sampling-Board stattet den K2600 neben
den Sampling-Fähigkeiten sowie symmetrischen XLR-Eingängen auch mit einer
AES/EBU-Digitalschnittstelle und einem optischen S/PDIF-Ausgang aus; die
ebenfalls optionale Digital-I/0-Erweiterung bietet eine achtkanalige
Audio-Schnittstelle im Kurzweil-eigenen KDS-Format. Wer den K2600 mehrkanalig
mit ADAT- oder Tascam-Digitalsignalen beschicken will, benötigt daher
zusätzlich zur Digital-I/0Erweiterung (DIOS) noch Kurzweils DMTI-Interface für
die Konvertierung der Signale.
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Bedienung
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Das Vorhandensein vieler Möglichkeiten setzt das Vorhandensein vieler Parameter
voraus - dieser Gesetzmäßigkeit kann sich auch der K2600 nicht entziehen. Die
sehr gute und ausführliche englische Bedienungsanleitung belegt mit ihren knapp
zweieinhalb Kilo eindrücklich, dass der Kurzweil-Synthesizer zu den
komplexesten gehört, die der Markt zu bieten hat.
Komplex heißt aber nicht zwangsläufig kompliziert oder unbedienbar:
Der K2600 hat exakt das gleiche Bedienkonzept wie der K2500 und der K2000, und
wer sich einmal mit diesen Synthesizern beschäftigt hat, wird auch mit dem
K2600 sofort klar kommen.
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Fader, Ribbon, Taster - der Kurzweil K2600 ist die ideale Schaltzentrale im
Studio
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Trotz der vielen Parameter geht die Bedienung nach einer gewissen
Einarbeitungszeit flüssig von der Hand, denn die Gliederung der im gut lesbaren
Grafik-Display dargestellten Menüs ist logisch und durchdacht, und man weiß
recht bald, wo man welchen Parameter findet. Durch verschiedene und sehr
praxisgerechte Abkürzungen bei Navigation und Parametereingabe ist dem geübten
Anwender sogar eine extrem schnelle und angenehme Bedienung des Instruments
möglich - wenn er sich denn all die Shortcuts auf Anhieb merken kann.
Diese lobenden Worte sollen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass
der K2600 ein anspruchsvolles Instrument ist, das dem Anwender einiges an
Engagement und Lernwilligkeit abverlangt. Nicht zuletzt die flexiblen
Möglichkeiten bei der Klangbearbeitung stiften naturgemäß nur dann wirklich
Nutzen, wenn der Anwender weiß oder lernt, wofür die Funktionen gut sind und
wie er sie für ein gewünschtes Klangergebnis einsetzen und kombinieren kann.
Natürlich ist es möglich, den K2600 als Hi-End-Presetschleuder zu
benutzen und sich nur das nötigste Wissen über seine Handhabung anzueignen.
Diese Herangehensweise wird dem Instrument aber nicht gerecht, da ein Großteil
seiner außergewöhnlichen und lohnenden Möglichkeiten dann brach liegen wird.
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Konkurrenzbetrachtung
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Der K2600 muss sich einerseits mit typischen Workstations à la Korg Triton und
Yamaha EX5, andererseits mit den Top-Samplern von Akai, E-mu und Yamaha
vergleichen lassen. In beiden Disziplinen sammelt der K2600 Punkte durch seine
durchdachten und ausgereiften Möglichkeiten, seine einzigartig flexible
Klangerzeugung und den guten Klang. Durch das KDFX-Board kann der K2600 nun
endlich auch effektmäßig im Workstation-Bereich bestehen. Auch die
Sampler-Funktionalität kann sich mit der gängiger Konkurrenzprodukte messen,
zumal sich Samples hier so umfangreich und vielfältig wie bei keinem
Konkurrenzprodukt klanglich bearbeiten lassen.
Allerdings bieten die Top-Sampler der Konkurrenz inzwischen
durchweg 128 Stimmen und ausgefuchste Funktionen für die Bearbeitung von
Drumloops. Hier wirkt der K2600 mit seinen 48 Stimmen doch etwas altbacken. Wie
schon seine Vorgänger erlaubt der K2600 nur ein recht eingeschränktes
Aufwärtstransponieren von Samples im Bereich von etwa zwei bis drei Oktaven,
was besonders beim Import von Fremd-Samples störend sein kann.
Und nicht zuletzt haben die bisher praktisch monopolartigen
Sample-Verfremdungsmöglichkeiten Konkurrenz aus dem nativen Lager bekommen:
Reaktor von Native Instruments beispielsweise erlaubt noch wesentlich
drastischere und flexiblere Klangbearbeitungen, und auch im Hardware-Bereich
zieht die Karawane weiter: Gerade hat Roland den VP-9000 vorgestellt, der
Tonhöhe und Tempo von Samples unabhängig und in Echtzeit kontrollieren und
gleich noch eine Formantkorrektur der Samples beim Abspielen vornehmen kann.
Diese Möglichkeiten läuten die nächste Generation von Samplern ein, und gegen
das, was sich da abzeichnet, wirkt sogar die VAST-Synthese bieder.
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Fazit
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Kurzweil ist mit dem K2600 ein großer Wurf gelungen: jeder, der sich nur
irgendwie mit Samples, Synthese und Effekten beschäftigt und keine Kompromisse
beim Klang eingehen will, wird vom K2600 begeistert sein. Allerdings hat die
Sache einen entscheidenden Schönheitsfehler: den Preis. Immerhin
kostet ein ausgebauter K2600 über 10.000 Mark, ein Preis, für den man heute
schon ein komplettes Studio aus Synthesizern, Samplern und Mixer bekommt. Oder
aber einen Rechner, voll mit der neuesten Software. Auch diese Optionen bieten
hervorragende Klänge, oft sogar noch weitgehendere Klangmöglichkeiten.
Was bleibt, ist aber die Faszination, all das in einem edlen
Hardware-Synthesizer zu haben. Und Faszination hat ihren Preis.
Der K2600 ist ein traumhaftes Instrument. Synthesizer, Sampler und Effekte
bewegen sich auf einem sehr hohen Niveau - und das vereint in einem Gerät. Ein
Traum wird der K2600 aber auch für viele bleiben, denn die geforderten Preise
sind astronomisch.
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lngo Gebhardt, Uwe G. Hoenig/arö
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Ab dem 15.09.2000 gibt es
neue Unverbindliche Preisempfehlungen
für die K2600-Serie.
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"So geht´s bei Kurzweil weiter"
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Kurzweil ist für seine kontinuierliche Update-Politik bekannt. Wir sprachen mit Jens Dibowski, Musikproduzent und Komponist, der außerdem als Sound- und Software-Entwickler für Kurzweil Music Systems USA arbeitet.
KEYS:
Der Prozessor des K2600 ist der gleiche wie im K2500. Worin bestehen denn nun
die Unterschiede?
Jens Dibowski:
Der Prozessor im K2600 ist getunt und die gesamte Hardware des K2600 ist
verändert worden. Durch das größere Flash-RAM und die verbesserte Architektur
besitzt der K2600 ein erheblich höheres Potential für spätere Entwicklungen.
KEYS:
Bereits angekündigt ist schon die Version 2 für die KDFX-Effekte. Wann kann man
damit rechnen und was wird sie bringen?
Jens Dibowski:
Die Version 2 für KDFX (K2600 und K2500) wird ab spätestens Ende September 2000
zum Download kostenfrei zur Verfügung stehen.
Sie wird ganz neue Effekt-Algorithmen und
Algorithmus-Kombinationen bringen. Der Schwerpunkt liegt auf sehr aufwendigen,
noch besser klingenden Hall-Algorithmen.
Weiterhin werden ganz neue Effekte vorliegen, wie
etwa Degen Regen und Quantisierungseffekte. Auch im Dynamikbereich (etwa
Kompressoren) und im
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nichtlinearen Bereich (Distortion, Röhrenverstärker, Röhrenverzerrer) wird es
Neues geben. Viele der neuen Effekte muss man einfach hören, um sie zu
beschreiben.
KEYS:
Welche weiteren Entwicklungen können wir in Zukunft von Kurzweil erwarten?
Jens Dibowski:
Im jetzigen Betriebssystem des K2600 ist schon ein RAM-Recording möglich, bei
dem ein neues Sample an einer bestimmten Position im Song platziert wird - der
K2600 merkt sich also die jeweilige Songposition. In einer späteren Version
braucht man nur noch eine entsprechende Verwaltung von Samples auf internen und
externen Datenträgern und hat dann ein vollständiges Harddisk-Recording-System
mit Synthesemöglichkeiten (VAST), Plug-Ins (KDFX) und 16 Ein und Ausgängen
(DIOS-26-Schnittstelle und DMTI), die in Echtzeit bearbeitet werden können.
In diesem Zusammenhang möchte ich erwähnen, dass
auch das Thema Physical-Modeling nicht an Kurzweil vorübergeht. Als neue
Entwicklungen für den Samplerbereich kann man sich nicht nur Groovefunktionen
vorstellen, sondern auch Funktionen wie etwa Formantkorrektur beim Pitchen.
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Martin Gretschmann baut bei seinem Projekt Console und als Keyboarder der Band Notwist auf die Klänge der Kurzweil-Synthesizer.
"Seit sechs Jahren arbeite ich nun auf einem
K2000. Gekauft habe ich dieses Instrument damals,weil es für mich die perfekte
Kombination aus Sampler und Synthesizer darstellte. Ich hatte nicht besonders
viel Geld und brauchte ein Instrument, auf dem man alles machen konnte. Und das
funktionierte mit dem K2000 sehr gut. Die ersten Console-Veröffentlichungen
sind außschließlich auf dem K2000 produziert worden.
Was ich besonders mag, ist die Tatsache, dass der
Kurzweil eigentlich als Synthesizer konzipiert wurde. Und all diese
Synthese-Funktionen kann man natürlich auch auf Samples anwenden. Zudem ist die
Synthese-Abteilung sehr modular aufgebaut, so dass man damit alle erdenklichen
Sounds erzeugen kann.
Dadurch, dass ich früher einfach nichts anderes
hatte, habe ich den K2000 in- und auswendig kennengelernt. Wenn ich also einen
303-artigen Sound wollte, so musste ich eben versuchen, das auf dem K2000
hinzubekommen.
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Das verleiht einem einen sehr eigenständigen Charakter, denn man bekommt die
Sounds, die man programmieren will, natürlich nie zu 100 Prozent so hin; aber
dadurch kopiert man auch keine Sounds, sondern entwickelt eigene.
Mittlerweile arbeite ich zwar fast ausschließlich
auf einem Powerbook, aber der Kurzweil wird vorerst noch unersetzlich bei
Live-Auftritten von Console und Notwist bleiben. Dort kommt eigentlich alles
aus dem Kurzweil. Die Samples und Sounds werden nur durch ein Powerbook mit
Emagic Logic getriggert. Über Logics Touchtrack-Funktion kann ich so mit dem
Keyboard alle Spuren ein- und ausschalten.
Ein wichtiger Aspekt ist natürlich auch, dass
der K2000 sehr stabil läuft. Ich kann mich völlig auf ihn verlassen - das ist
insbesondere bei Live-Konzerten unerlässlich.
Auch die Produktpflege von Kurzweil ist
vorbildlich. Ein digitaler Synthesizer/Sampler, der nach fast zehn Jahren auf
dem Markt immer noch aktuell ist und für den noch System-Updates geschrieben
werden - das ist absolut einzigartig."
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